Wissenschaftliche Begleitung für Konzept der Aktivierend-therapeutischen Pflege in der Geriatrie
Veröffentlicht am 28.06.2010 12:34 von Redaktion rehanews24
Pressemitteilung 07-2010 (28.06.2010)
Wissenschaftliche Begleitung für Konzept der Aktivierend-therapeutischen Pflege in der Geriatrie
Bundesverband Geriatrie e.V. kooperiert mit Pflegewissenschaftlern der Universität Osnabrück
Die weitere Entwicklung des von einer Expertengruppe des Bundesverbands Geriatrie e.V. erarbeiteten Beschreibungskatalogs der „Aktivierend-therapeutischen Pflege in der Geriatrie“ wird wissenschaftlich begleitet. Das teilte der Verband am Mittwoch in Berlin mit. Wie Geschäftsführer Dirk van den Heuvel erklärte, werde Prof. Dr. phil. habil. Hartmut Remmers, M.A., als wissenschaftlicher Berater an Weiterentwicklung, Umsetzung und Evaluierung des Konzepts mitwirken. Prof. Dr. Remmers, der in mehreren klinischen Einrichtungen tätig war und unter anderem Soziologie, Philosophie, Geschichte, Germanistik und Psychologie studierte, hat seit 2002 eine Professur für Pflegewissenschaft an der Universität Osnabrück inne und ist Prädekan des dortigen Fachbereichs Humanwissenschaften. In die Betreuung einbezogen ist ebenfalls Dr. phil. Manfred Hülsken-Giesler, Pflegewissenschaftler und Diplom Berufspädagoge an der Universität Osnabrück.
Nach Vorlage einer Begriffsbestimmung und der Erarbeitung eines beschreibenden Katalogs hatte der Bundesverband Geriatrie e.V. Ende vergangenen Jahres die Evaluierungsphase des Konzepts der Aktivierend-therapeutischen Pflege in der Geriatrie eingeleitet. Bei der Entwicklung des gegenwärtig in der Praxis erprobten Beschreibungskatalog wurden verschiedene Pflegetheorien/-modelle und verschiedene Leistungserfassungssysteme sowohl aus dem Bereich der akutstationären Versorgung als auch der Rehabilitation in der Geriatrie berücksichtigt.
Aktivierend-therapeutische Pflege in der Geriatrie bezieht sich auf Menschen mit
Unterstützungs- und Pflegebedarf sowie (Früh-)Rehabilitationsbedarf. Damit geht diese Versorgung deutlich über die Grund- und Behandlungspflege (Versorgungspflege) hinaus.
„Ziel der Aktivierend-therapeutischen Pflege ist es, die individuell optimal erreichbare Mobilität, Selbstständigkeit und Teilhabe in der Form, wie diese vor der aktuellen Verschlechterung bestanden haben, wieder zu erreichen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Geriatrie e.V., Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje, das Konzept. Unter Beachtung der vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie aktueller gesundheitlicher Einschränkungen stehen damit insbesondere das (Wieder)Erlangen und Erhalten von Alltagskompetenz im Mittelpunkt. Dies beinhaltet, den alten, multimorbiden Patienten mit multiplen Funktionseinschränkungen trotz und mit seiner aktuellen oder chronifizierten Einschränkung die Möglichkeiten seines Handelns selbst erfahren zu lassen und dahingehend zu motivieren, mit pflegerischer Unterstützung Aktivitäten wieder zu erlernen und einzuüben. Entscheidend ist dabei, die erforderlichen Maßnahmen gemeinsam mit dem Betroffenen, im interdisziplinären geriatrischen Team und gegebenenfalls mit den Angehörigen zu erarbeiten, umzusetzen und zu evaluieren.
Pressekontakt: Uwe H. Sattler
Bundesverband Geriatrie e.V.
Tel.: 030/339 88 76-14, Fax: 030/339 88 76-20
Bundesverband Geriatrie e.V.
Vorstandsvorsitzender: Hon.-Prof. Dr. med. Dieter Lüttje
Geschäftsführer: Dirk van den Heuvel
Reinickendorfer Straße 61
13347 Berlin
Tel.: 030 / 339 88 76 – 10
Fax: 030 / 339 88 76 – 20
E-Mail: Geschaeftsstelle@bv-geriatrie.de
http://www.bv-geriatrie.de
Der Bundesverband Geriatrie ist ein Verband von Klinikträgern, dem derzeit 221 Mitglieder angehören, die 229 geriatrische Kliniken bzw. Einrichtungen betreiben und über ca.16.500 Betten/Rehaplätze verfügen. So sind unter anderem fast alle größeren Klinikverbünde und -konzerne mit ihren geriatrischen Einrichtungen Mitglieder des Bundesverbandes.
Geriatrie, oder auch Altersmedizin, befasst sich mit den speziellen Erkrankungen oder Unfallfolgen älterer Menschen. Das Besondere an dieser Patientengruppe ist, dass ältere Menschen zumeist mehrfach krank (multimorbid) sind. Die geriatrischen Kliniken bieten, hierauf abgestimmt, multidimensionale geriatrische Therapien. Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der sich auf psychische, funktionelle, soziale und ökonomische Belange erstreckt. Ziel ist es, die Selbstständigkeit der älteren Menschen zu erhalten, bzw. soweit wie möglich wieder herzustellen.
Neben der Interessenwahrnehmung als politischer Verband sieht der Bundesverband Geriatrie e.V. seine besondere Aufgabe in der Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der Versorgung. Dazu wurde frühzeitig ein Daten- und Vergleichssystem mit Namen GEMIDAS aufgebaut und zu Gemidas Pro weiterentwickelt sowie die Erfahrungen für die Entwicklung eines eigenen Qualitätssiegels Geriatrie, welches von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle vergeben wird, genutzt.
Finanziell trägt sich der Verband über die Beiträge seiner Mitglieder. Der Bundesverband ist daher auch aus finanzieller Sicht eine unabhängige Organisation.
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