Stationäre Versorgung für Menschen auf der Flucht – Deloitte-Studie: Wie sich das Gesundheitssystem vorbereiten muss
Veröffentlicht am 02.12.2015 16:13 von Redaktion RehaNews24
Deloitte
Düsseldorf/München. – Viele Menschen fliehen aus Bürgerkriegs- und Krisenregionen nach Deutschland, das stellt auch das Gesundheitssystem vor neue Aufgaben. Eine Auswertung des Deloitte Health Care Indicators zeigt, pro 100.000 Asylanträge sind 14.700 stationäre Versorgungsfälle zu erwarten. Auf Platz eins liegt dabei die innere Medizin, gefolgt von Chirurgie sowie Frauenheilkunde und Geburtenhilfe. Ein wichtiger Bereich sind zudem Psychotherapie und Psychiatrie. Bleibt es bei den aktuellen Kalkulationen sind bundesweit 2.250 Krankenhausbetten für die Versorgung erforderlich. Hinzu kommt ein Personalbedarf von circa 2.100 Vollzeitkräften. Die Prognosen beruhen auf einer gemeinsamen Auswertung von Deloitte und Prof. Frank Schmitz von der Hochschule Rhein-Waal mit Hilfe des Health Care Indicators.
“Eine adäquate Versorgung der Menschen ist ein wichtiger Baustein der Integration und erfordert gemeinsame Anstrengungen im Gesundheitssystem. Dabei sind die zu erwartenden Fallzahlen im Vergleich zum Bevölkerungsschnitt geringer. Der Großteil der Menschen, die zu uns kommen, ist unter 35 Jahre alt und männlich. Gelingt die Integration in den Arbeitsmarkt, wird sich die demographische Struktur durch Sozialbeiträge positiv auf das Gesundheitssystem auswirken”, sagt Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner und Leiter Life Sciences & Health Care bei Deloitte.
Um den Bedarf bei einer Hochrechnung von circa 800.000 Flüchtlingen zu decken sind bundesweit 2.250 Krankenhausbetten notwendig, das sind 0,4 Prozent der Gesamtzahl von 2014. Für die Behandlung sind 460 Vollkräfte im ärztlichen Dienst, 1.120 Vollkräfte im Pflegedienst sowie 540 Vollkräfte im medizinisch-technischen Dienst erforderlich. Angesichts der Fachkräftesituation stehen die Beteiligten vor der Aufgabe, in puncto Kapazitäten und Ressourcen nach Fachbereichen sowie geographischen Gegebenheiten nachzusteuern.
Prognostizierter Bedarf an Krankenhausleistungen Fachbereich Fallzahl Bettenbedarf* (je 100.000 Asylanträge) (je 100.000 Asylanträge) Gesamt 14.700 280 Innere Medizin 4.600 81 Chirurgie 3.300 46 Frauenheil- kunde/ Geburtenhilfe 3.100 39 Psychiatrie/ Psychotherapie 1.100 75 HNO 800 k.A. Neurologie 500 11 Urologie 400 k.A. Orthopädie 400 k.A. Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie 100 k.A. Augenheilkunde 100 k.A. Dermatologie 100 k.A. Sonstige 100 k.A. *Der Bettenkapazität obliegt eine kalkulierte Verweildauer für 2015 gemäß dem Deloitte Health Care Indicator. Diese basiert auf der historischen bundesweiten Verweildauerentwicklung von 2005 bis 2013 je Indikation. Es wird für alle Fachabteilungen eine Auslastung von 85 Prozent angenommen.
Den Report erhalten Sie auf Anfrage, weitere Informationen finden Sie unter http://ots.de/M3nTv.
Über Deloitte
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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited (“DTTL”), eine “private company limited by guarantee” (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch “Deloitte Global” genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie aufwww.deloitte.com/de/UeberUns.
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