Pflegenotstand auch aus eigener Kraft bekämpfen
Veröffentlicht am 02.05.2011 10:04 von Redaktion rehanews24
Bonn, der BDH Bundesverband Rehabilitation warnt in seiner Funktion als Klinikträger und Sozialverband davor, dem Pflegenotstand in Deutschland ausschließlich mit neuen Arbeitskräften aus Osteuropa im Zuge der Arbeitnehmerfreizügigkeit ab dem 01. Mai 2011 zu begegnen:
„Deutschland droht in den kommenden Jahren ein Schreckensszenario in den Kranken- und Altenpflegeberufen. Rekrutierungsprozesse fallen zunehmend schwer. Dies gilt flächendeckend und für nahezu alle Einrichtungen in Deutschland. Wer glaubt, dass der Zuzug osteuropäischer Pflegekräfte ausreiche, die klaffende Arbeitskräftelücke in der Pflege zu schließen, der irrt“, so Ilse Müller, Bundesvorsitzende des Verbandes.
„Pflegefachkräfte sind in ganz Europa knapp. Deutschland steht nun im Wettbewerb mit anderen Staaten und muss die Rahmenbedingungen, die den Zuzug erleichtern, zügig verbessern. Im Pflegesektor ist es entscheidend, zunächst die berufsbedingt hohe Sprachbarriere zu überwinden. Eine gute Kommunikation zwischen Pfleger und Patient ist in der Pflege unverzichtbar. Wir empfehlen der Politik, über Sprachkurse nachzudenken, die eine schnellere Integration ermöglichen. Der Pflegeberuf muss für ausländische Fachkräfte und für den deutschen Nachwuchs als Ganzes attraktiver werden und in den Arbeitsagenturen aktiv beworben werden. Der erwartete Zuzug aus den neuen Beitrittsstaaten wird beileibe nicht ausreichen, um die bestehende Lücke zu schließen. Politik und Träger sind generell gefordert, junge Menschen für den Berufszweig zu begeistern und die Chancen und Attraktivität der Arbeit in Pflegeeinrichtungen zu kommunizieren.“
Über den BDH Bundesverband Rehabilitation
Der BDH ist die größte deutsche Fachorganisation auf dem Gebiet der Rehabilitation von neurologischen Patienten. Weiterhin bietet der BDH rechtliche Beratung und professionelle Vertretung vor Behörden und den Instanzen der Sozialgerichtsbarkeit sowie ehrenamtliche soziale Betreuung an. Die stationäre neurologische Rehabilitation nimmt einen wichtigen Stellenwert innerhalb des Leistungsangebotes des BDH ein, um Menschen nach einem Unfall oder sonstiger neurologischer und geriatrischer Krankheit Unterstützung auf dem Weg zurück ins Leben zu bieten.
Der BDH hat in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation Pionierarbeit geleistet und Einrichtungen gegründet, die bis heute Maßstäbe setzen und von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften, Rentenversicherungen und Versorgungsämtern sowie der Bundesanstalt für Arbeit in Anspruch genommen werden. In der Trägerschaft des BDH befinden sich heute fünf über ganz Deutschland verteilte neurologische Kliniken. Dazu kommen das Rehabilitationszentrum für Jugendliche in Vallendar und das Neurologische Therapie- und Beratungszentrum Ortenau in Offenburg.
Kontakt:
BDH Bundesleitung
Eifelstr. 7, 53119 Bonn
tel 0228-96984-0
fax 0228-96984-99
mail presse@bdh-bonn.de
www.bdh-reha.de
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