Interdisziplinärer Kongress der Internationalen Gesellschaft für Psychologie und Psychiatrie der Adoleszenz (ISAPP)
Veröffentlicht am 31.08.2011 10:50 von Redaktion RehaNews24
Pressemitteilung der ISAPP
Der interdisziplinäre Kongress der Internationalen Gesellschaft für Psychologie und Psychiatrie der Adoleszenz (ISAPP) findet vom 14. bis 18. September 2011 in den Räumen der TU in Berlin statt. Unter dem Leitthema “Adoleszenz – eine zweite Chance?“ werden verschiedene Perspektiven auf diese bedeutsame Entwicklungsphase, die den psychischen Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter kennzeichnet, von internationalen Wissenschaftlern und Experten aufgegriffen.
Die Probleme der jugendlichen Risikoverhaltensweisen bereiten uns in vielen westlichen Ländern Sorgen: In Europa ist die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen der Selbstmord. Jeder sechste Jugendliche zeigt autodestruktive Verhaltensweisen wie Ritzen oder andere Selbstbeschädigungen. Kampftrinken, Komasaufen, Dauerkiffen und Designerdrogen bedrohen die Entwicklung unserer Jugendlichen. Depressionen und Ängste fördern Schulvermeidung, Rückzug und Isolation. Experten erkennen, dass unsere Jugendlichen an der Belastungsgrenze sind. Die persönlichen, beruflichen und kulturellen Anforderungen werden durch die Probleme der globalen Wirtschaftskrise und die Verführung durch virtuelle Welten in den Medien zur Eskalation gebracht. Nicht selten erleben die Jugendlichen eine “no future“ Perspektive und intentionale Leere, die in Arbeitslosigkeit, Apathie oder Kriminalität führt.
Der interdisziplinäre Kongress wird alle wichtigen Themen der Adoleszenzentwicklung, der Neurobiologie, der Risikoverhaltensweisen und Traumatisierungen aufgreifen. Beispielsweise wird Jeffrey Arnett aus Worcester über neueste Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie der Adoleszenzphase sprechen, demgegenüber wird Jay Giedd aus Bethesda die rezenten Ergebnisse der Neurobiologie zur Hirnentwicklung präsentieren. Gil Zalsman aus Israel wird sich den komplexen Zusammenhängen von Genetik und Umwelt bei jugendlichen Depressionen widmen. Es werden auch Ansätze zur Therapie und Lösungsversuche für die Jugendlichen-Probleme besprochen werden. Beispielsweise wird Pat Mc Gorry aus Melbourne/Australien, der weltbekannte Psychose-Forscher, die Bedeutung präventiver Maßnahmen hervorheben. Peter Fonagy aus London, ein renommierter Psychotherapie-Forscher, wird über beginnende Persönlichkeitsstörungen bei Jugendlichen berichten. Auf internationalem Parkett werden die deutschen Wissenschaftler ihre Ergebnisse mit Kollegen aus 38 Ländern der westlichen und dritten Welt austauschen. Gerade die Adoleszenz macht es notwendig, Fächer und Berufsgrenzen zu überschreiten, um neue Wege des Verständnisses und der therapeutischen Begleitung von Jugendlichen mit Risiken zu gewinnen. Bitte fühlen auch Sie sich angesprochen. „Wir brauchen ein Bündnis für Jugendliche, da diese keinen Markt darstellen, aber unsere wichtigste Ressource für die Zukunft sind“, sagt Professor Dr. Annette Streeck-Fischer, die Kongress-Präsidentin.
Die Organisation wird durch CPO-Hanser-Service durchgeführt.
Die Probleme unserer Jugend sind nicht allein ein Thema für Ärzte. Alle Berufsgruppen im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystem sind aufgefordert. Die Krisen der Adoleszenz gehen uns alle an.
Am 15. September um 14:00 Uhr werden Experten für ein Pressegespräch in der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135 zur Verfügung stehen.
Weiterführende Informationen finden Sie unter: http://www.isapp2011.org/
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