Burn-out: genau diagnostizieren
Veröffentlicht am 21.11.2012 16:13 von Redaktion rehanews24
Presse-Information
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)
Das Thema Burn-out beschäftigt viele. Jüngst wurde bei einer Untersuchung des RKI festgestellt, dass Menschen, die häufig Stress erleben, deutlich mehr über psychische Beschwerden wie depressive Symptome, gestörten Schlaf oder Erschöpfung berichten. In der Gruppe der 40-60-Jährigen litten zwischen 5-8 Prozent im Laufe ihres Lebens an einem Burnout-Zustand. Interessanterweise sind die Betroffenen im Gegensatz zu der verbreiteten psychischen Störung Depression vor allem Menschen mit hohem Sozialstatus.
„Burnout ist für sich genommen keine Krankheit aber ein Risikozustand für die psychische und physische Gesundheit und muss deshalb sehr ernst genommen und untersucht werden.“ so Professor Wolfgang Maier der zukünftige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN).“
Länger anhaltende Erschöpfungszustände erhöhen jedoch das Risiko, an einer Depression, Angst- oder Suchtstörung, Tinnitus oder Bluthochdruck zu erkranken. Burnout-ähnliche Beschwerden wie verminderte Leistungsfähigkeit können aber auch andere Erkrankungen verdecken. Krankheitssymptome gilt es daher diagnostisch genau abzuklären, um rasch die richtige Therapie und Behandlung der Grunderkrankung zu gewährleisten. So kann Chronifizierung vorgebeugt und den Betroffenen zeitnah die Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglicht werden.“
Nach Ansicht der DGPPN handelt es sich beim Burn-out primär um ein Problem der Arbeitswelt. Die Beratung und Unterstützung der Betroffenen sollte deshalb beim Arbeitgeber entsprechend koordiniert werden. Dies kann die Diagnostik bei einem Facharzt einschließen. Aus Sicht der Fachgesellschaft ist es jedoch zu kurzsichtig, einen stressbelasteten Arbeitnehmer in der Arztpraxis so zu „behandeln“, das widrige Arbeitsbedingungen eine weitere Zeit zu ertragen werden ohne die Ursachen zu beseitigen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Betriebsärzten mit ihrer Kenntnis der Arbeitsstrukturen und Betriebsabläufe zu.
Mehr Informationen im Positionspapier „Burnout“ auf der Webseite der DGPPN: www.dgppn.de
Kontakt:
Prof. Dr. med. Peter Falkai
Präsident der DGPPN
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
Reinhardtstraße 27 B
10117 Berlin
E-Mail: sekretariat[at]dgppn.de
Kontakt im Pressebüro ICC:
Franziska Hoffmann
Pressestelle der DGPPN im ICC
Telefon im ICC: 030/ 303 88 19 88
E-Mail: pressestelle[at]dgppn.de
Download:
pm-2012-11-21-pressekonferenz-burnout.pdf [41KB]
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde unter www.dgppn.de.
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN):
Wurde 1842 gegründet und zählt heute mehr als 6.900 Mitglieder. Sie ist eine der größten und ältesten wissenschaftlichen Vereinigungen von Ärzten und Wissenschaftlern in Deutschland. Sie wird getragen von der Vision einer Gesellschaft, in der Menschen mit psychischen Erkrankungen unbehelligt von Vorurteilen leben können und die für sie notwendige Hilfe erhalten.
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