BDP verabschiedet Eckpunkte zur Psychotherapeutenausbildung
Veröffentlicht am 11.05.2014 16:48 von Redaktion rehanews24
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen
11. Mai 2014
* Delegiertenkonferenz fordert konkrete und zeitnahe Verbesserungen der
Situation der Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) *
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat sich
heute anlässlich seiner Delegiertenkonferenz in Hamm für eine dringend
notwendige angemessene Vergütung der praktischen Tätigkeit innerhalb der
Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten ausgesprochen. Des
Weiteren plädiert er für eine bundesweit einheitliche Regelung der Zulassung
zur Ausbildung auf dem Masterniveau.
Im Rahmen der aktuellen Diskussionen um weitergehende Veränderungen in der
Psychotherapeutenausbildung bezieht der Verband eine klare grundsätzliche
Position mit der Aussage, dass Psychotherapie im Wesentlichen angewandte
Psychologie ist.
„Ich sehe eine sehr große Gefahr, wenn Psychotherapeuten in ihrer
Ausbildung keine ausreichenden psychologischen Grundkenntnisse erwerben, auf
die sie heute in ihrer Arbeit zurückgreifen können“, warnt BDP-Präsident
Prof. Michael Krämer. „Psychologisches Wissen ist für die Arbeit im
Heilberuf für die Psyche im großen Maße notwendig.“
Zur anstehenden Verbesserung der Ausbildung hat die Delegiertenkonferenz
des BDP folgende Eckpunkte verabschiedet:
1. Die gegenwärtigen Missstände in der Psychotherapieausbildung können
innerhalb der jetzigen postgradualen Ausbildung gelöst werden.
2. Die Vergütung der Psychotherapeuten in Ausbildung während der
praktischen Tätigkeit muss sofort und angemessen geregelt werden.
3. Das Masterniveau muss Eingangsvoraussetzung für eine Weiterqualifikation
im Rahmen einer postgradualen Ausbildung sein.
4. Die Zugangsberechtigung zur Ausbildung bedarf klarer und
bundeseinheitlicher Kriterien.
5. Das Vorliegen dieser Kriterien muss bundeseinheitlich sachkundig
überprüft werden.
6. Psychotherapie ist angewandte Psychologie; ein Psychotherapiestudium
führt zu einer Abkoppelung der Psychotherapie von ihrer
Grundlagenwissenschaft.
7. Die Psychotherapie als akademischer Heilberuf ist ein essenzieller
Baustein zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Deutschland.
Bereits im April 2012 verabschiedete der Verband ein Positionspapier
„Direktausbildung“, dessen Inhalte heute noch aktuell sind. „Als Präsident
appelliere ich im Namen aller Delegierten, daher eindringlich, bei der
Reform der Psychotherapieausbildung nicht die offenkundigen Fehler der
medizinischen Ausbildung zu wiederholen“, rät Krämer. „Ich rufe die
Politiker auf, die juristischen, hochschul- und gesundheitspolitischen
Konsequenzen einer Direktausbildung von Psychotherapeuten zu bedenken.
Veränderungen sind notwendig und möglich – auch ohne Direktausbildung.“
Der BDP begrüßt angesichts der Arbeitsbedingungen das Verhandlungsergebnis
für PiA in Baden-Württemberg, das am 6. Mai 2014 erzielt wurde, als einen
Schritt auf dem Weg zur angemessen Vergütung. Dieser Tarifabschluss darf
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass primär der Gesetzgeber eine
ausdrückliche Regelung schaffen muss.
Link zum Positionspapier „Direktausbildung“:
www.bdp-verband.de/bdp/politik/2012/120403_ausbildung.pdf
Diese Pressemitteilung steht auch als PDF zur Verfügung:
www.bdp-verband.de/bdp/presse/2014/07_BDP_Pressemitteilung.pdf
Alenka Tschischka, Pressereferentin, a.tschischka@bdp-verband.de
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Tel. 030 – 209 166 620
Fax: 030 – 209 166 680
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