Arbeitsmarktpolitik torpediert Konventionsziel
Veröffentlicht am 14.10.2011 09:26 von Redaktion rehanews24
Integrationsbemühungen von Menschen mit Behinderung nicht ausreichend
Bonn, 14. Oktober 2011. Vor der öffentlichen Anhörung zur Behindertenrechtskonvention im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales warnt der BDH Bundesverband Rehabilitation vor einem Absinken der Standards in der Behindertenarbeit. Dabei steht die Kürzung der Eingliederungshilfen, die eine erfolgreiche Integration Behinderter verhindert, im Mittelpunkt der Kritik. Denn entgegen dem Trend stieg die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Schwerbehinderung in den zurückliegenden zwölf Monaten um über drei Prozent und liegt jetzt be etwa 180.000.
Die Bundesvorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation, Ilse
Müller, warnt vor einer Spaltung der Gesellschaft und weist auf die
Bedeutung erfolgreicher Integration auf dem Arbeitsmarkt hin:
“Der schrittweise Abbau öffentlicher Arbeitsmarktförderung wirft die
Integrationspolitik um Jahre zurück und erschwert die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention. Gerade die Kürzung der
Eingliederungshilfen torpediert die Arbeit vor Ort massiv.
Selbsthilfegruppen und Sozialverbände ermutigen Betroffene in ihrer
täglichen Arbeit, sich dem regulären Arbeitsmarkt zu stellen. Wir
wissen, dass Barrieren zu überwinden sind, die sich in den Köpfen von Unternehmern und Betroffenen über viele Jahre manifestiert haben. Der Staat kann mit finanzieller Unterstützung ein wichtiges Signal zur Integration auf dem Arbeitsmarkt setzen und den Integrationsprozess unterstützen. Integrationserfolg setzt voraus, dass es gelingt, Vorurteile aus dem Weg zu räumen und Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt zu integrieren. Wir benötigen dringend ein klares Bekenntnis der Politik zur Konventionspolitik und die Bereitschaft, Menschen mit Behinderung unter die Arme zu greifen, damit ein selbstbestimmtes Leben zum realistischen Ziel wird. Die systematische Aushöhlung der Arbeitsmarktförderung trifft behinderte Menschen besonders hart.”
—- Ende der Pressemitteilung —
ÜBER DEN BDH BUNDESVERBAND REHABILITATION
Der BDH ist die größte deutsche Fachorganisation auf dem Gebiet der Rehabilitation von neurologischen Patienten. Weiterhin bietet der BDH rechtliche Beratung und professionelle Vertretung vor Behörden und den Instanzen der Sozialgerichtsbarkeit sowie ehrenamtliche soziale Betreuung an. Die stationäre neurologische Rehabilitation nimmt einen wichtigen Stellenwert innerhalb des Leistungsangebotes des BDH ein, um Menschen nach einem Unfall oder sonstiger neurologischer und geriatrischer Krankheit Unterstützung auf dem Weg zurück ins Leben zu bieten.
Der BDH hat in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation Pionierarbeit geleistet und Einrichtungen gegründet, die bis heute Maßstäbe setzen und von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften, Rentenversicherungen und Versorgungsämtern sowie der Bundesanstalt für Arbeit in Anspruch genommen werden. In der Trägerschaft des BDH befinden sich heute fünf über ganz Deutschland verteilte neurologische Kliniken. Dazu kommen das Rehabilitationszentrum für Jugendliche in Vallendar und das Neurologische Therapie- und Beratungszentrum Ortenau in Offenburg.
KONTAKT:
BDH Bundesleitung
Eifelstr. 7, 53119 Bonn
tel 0228-96984-0
fax 0228-96984-99
mail presse@bdh-bonn.de
www.bdh-reha.de
V.i.S.d.P.: Ilse Müller
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