Anforderungen an den Einsatz medizinischer Assistenzsysteme – Erste Ergebnisse der Expertenbefragung von Fraunhofer FOKUS liegen vor
Veröffentlicht am 15.04.2015 09:00 von Redaktion RehaNews24
Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, Berlin, befragte Anfang November 2014 bis Ende Januar 2015 insgesamt 68 Experten, darunter 26 Experten Ärzte und Therapeuten, 19 Kostenträger und 23 Technologiehersteller, zu „Einsatzmöglichkeiten medizinischer Assistenzsysteme in der Prävention, Rehabilitation und Nachsorge“. Die Hypothesen: Der Einsatz medizinischer Assistenzsysteme wird von den befragten Experten grundsätzlich befürwortet, die Bereitschaft zu ihrer Erprobung ist sowohl bei den befragten Kostenträgern als auch Ärzten/Therapeuten vorhanden und die Voraussetzungen für den Weg derartiger Systeme über die Versorgungsforschung in einen standardmäßigen Einsatz sind gegeben.
Bessere Kontrolle der Therapie
Ärzte und Therapeuten sehen eine bessere Selbstkontrolle und Eigenmotivation des Patienten als zentrale Vorteile von medizinischen Assistenzsystemen. Ebenso positiv wird die Möglichkeit einer zeitnahen und strukturierten Rückmeldung über den Gesundheitszustand und Therapiefortschritt des Patienten gesehen. Die wichtigsten Indikationen sind der chronische Rückenschmerz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Folgeschäden nach Schlaganfall und psychologische bzw. stressbedingte Erkrankungen.
Nachweis der Wirksamkeit erforderlich
Kostenträger sehen als wichtigste Anwendungsbereiche für medizinische Assistenzsysteme die Prävention und die Nachsorge an. Der Nachweis der Wirksamkeit ist dabei zentral für die Beurteilung, ob solche Systeme später in der Praxis eingesetzt und vergütet werden. Die Kostenträger sind durchaus bereit, in dieses Zukunftsthema in Form von Pilotierungsvorhaben
zu investieren. Es wurde deutlich, dass es bei entsprechendem Nutzengewinn keine finanziellen Beschränkungen gibt. Bei der Finanzierung medizinisch assistierter Angebote werden neben der Vollfinanzierung im gleichen Maße auch Incentive-Modelle in Betracht gezogen.
Entwicklung für die Praxis
Die Technologiehersteller haben erkannt, dass eine einfache Bedienbarkeit von Assistenzsystemen eine grundlegende Voraussetzung für deren Einsatz ist. Sie geben an, dass die Softwareentwicklung sowie die hohen Sicherheitsanforderungen des Medizinmarktes die kostenrelevanten Faktoren für ein medizinisches Assistenzsystem sind. Aus der vergleichenden Analyse der Daten wird ersichtlich, dass die Integration in die Behandlungsprozesse von allen Gruppen als wichtiger gegenüber der Integration in die entsprechenden IT-Infrastrukturen angesehen wird. Für die Kostenträger und Technologiehersteller bieten medizinische Assistenzsysteme durch die Zeit- und Ortsungebundenheit einen hohen Nutzen.
Die Ergebnisse werden noch ausführlicher in dem Bericht „Telerehabilitation 2015“ dargestellt, der bis Ende Mai fertiggestellt wird.
Weiterführende Links:
- https://www.fokus.fraunhofer.de/go/bericht
- • www.telereha-bericht.de/
Kontakt und Nachfragen:
Kontaktdaten könnten im Falle einer Veröffentlichung angegeben werden:
Dr. Michael John
Stellv. Leiter
Kompetenzzentrum E-HEALTH
Fraunhofer FOKUS, Berlin
Tel.: +49 30 3463-7400
E-Mail: michael.john@fokus.fraunhofer.de
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